Meine Lieblingsstruktur für User Stories

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Mike Cohn

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Wenn es um das Schreiben von User Stories geht, empfehle ich folgende Struktur:

“Als ❮Nutzer❯ möchte ich ❮Ziel/Aktion❯, damit/weil/denn ❮Grund/Zu erreichendes Ziel❯.”

User Story formulieren

Auch wenn ich den “Grund”-Teil des Satzes als optional ansehe, finde ich diese Vorlage für User Stories wirklich gut. Und es gibt drei Hauptgründe, warum ich sie so gut finde:

1) Formuliert man Anforderungen in Ich-Form, passiert etwas Bedeutsames, wenn nicht sogar Magisches: Der Leser versetzt sich automatisch in die beschriebene Rolle hinein. Paul McCartney wurde in einem Interview einmal gefragt, warum die Songs der Beatles so beliebt seien. Unter anderem behauptete er, das sei darauf zurückzuführen, dass so viele Pronomen in ihren Liedern vorkommen. Denken Sie mal über die Lieder nach: She Loves You, I Wanna Hold Your Hand, I Saw Her Standing There, I Am The Walrus, Baby You Can Drive My Car usw. Seiner Meinung nach konnten sich die Leute so besser mit den Liedern identifizieren.

2) Den Stories eine Struktur zu geben, hilft dem Product Owner beim Priorisieren. Wäre der Backlog ein großes Durcheinander wie im unten genannten Beispiel, wäre es für den Product Owner schwieriger, herauszufinden, was das gewünschte Feature ist, wer es benötigt und was der Nutzen davon ist.

Bspl.:

  • Die Ausnahmebehandlung reparieren- Es den Nutzern ermöglichen, Reservierungen vorzunehmen- Nutzer wollen Bilder sehen- Die verschiedenen Zimmergrößen anzeigen

3) Einige Leute meinen, dass es zu viele Textbausteine in diesem Format gibt, so dass die wirklich wichtigen Informationen einer Story untergehen. Wenn Sie das so sehen, können Sie Ihre Stories einfach anders präsentieren. Beispielsweise kann man Backlogs in Word erstellen. Dabei werden die Textbausteine ausgegraut und die wichtigen Informationen schwarz hervorgehoben. Ich habe auch schon Backlogs in Excel erstellt, bei denen die Füllwörter in die Felder über den einzelnen Spalten geschrieben wurden.

In diesem Beispiel können Sie erkennen, was ich meine:

Als… möchte ich… damit …
Moderator ein neues Spiel kreieren, indem ich einen Namen und eine optionale Beschreibung eingebe ich andere Personen zum Bewerten auffordern kann
Moderator andere Personen zum Bewerten auffordern, indem ich ihnen eine URL gebe, mit der sie am Spiel teilnehmen können wir das Spiel beginnen können
Estimator (Person, die eine Bewertung vornehmen soll) an einem Spiel teilnehmen, indem ich meinen Namen auf der Seite, für die ich die URL erhalten habe, eingebe ich am Spiel teilnehmen kann
Moderator eine Runde starten, indem ich ein Item in ein mehrzeiliges Textfeld eingebe wir es bewerten können
Estimator das Item sehen, das bewertet werden soll ich weiß, wofür ich eine Bewertung abgebe
Estimator alle Items sehen, die in dieser Session eingeschätzt werden sollen ich ein Gefühl für die Größe der Items bekomme
Moderator alle Items sehen, die wir in dieser Session einschätzen wollen ich Fragen zu Stories beantworten kann, wie z. B. “Beinhaltet das…?”
Moderator ein Item aussuchen, das (neu) bewertet werden soll das Team das Item sieht und es bewerten kann

Schauen Sie sich das Beispiel wirklich genau an, bevor Sie weiterlesen. Ich warte… Wirklich, schauen Sie es sich bitte genau an.

Okay, ich wette ich weiß, wie Sie diese Tabelle gelesen haben. Sie haben mit Sicherheit in den meisten Fällen “Als…”, “möchte ich…” und “damit…” dem Text hinzugefügt. Vielleicht haben Sie sogar zwischendurch in die oberste Zeile geschaut, während Sie sich die einzelnen Zeilen durchgelesen haben. Ich habe ein Experiment gemacht und fast alle Teilnehmer haben die User Stories auf diese Weise gelesen. Wenn diese Teile des Textes so unwichtig sind, warum fügen wir Sie dann immer wieder automatisch in Gedanken hinzu? Vielleicht sind sie doch nicht so überflüssig.

Und darum werde ich meine User Stories erst einmal weiter auf diese Art und Weise schreiben.

Dieser Text stammt aus dem Blog von Mike Cohn und wurde von uns ins Deutsche übersetzt.

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